Die Herausforderung
Die Coronapandemie und das Arbeitsschutzkontrollgesetz haben die Fleischindustrie 2020 vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Um der Verantwortung gegenüber ihren aktuellen und künftigen Beschäftigten gerecht zu werden, hat die Westfleisch-Gruppe sich dazu entschieden, über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinauszugehen und ein SGA-Managementsystem nach DIN ISO 45001 einzuführen. Auf diese Weise sollen Beschäftigte proaktiv und vorausschauend vor Gesundheits- und Unfallgefahren bewahrt und am Arbeits- und Gesundheitsschutz beteiligt werden.
Unsere Leistung
Das konzernweite Projekt bei der Westfleisch SCE mbH verfolgt das Ziel, Strukturen und Abläufe des operativen Arbeitsschutzes systematisch in die betrieblichen Prozesse zu integrieren, um Gefährdungen wirksam an ihrer Quelle zu bekämpfen und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu erhalten bzw. zu fördern. Die Kenntnis über die eigenen Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken aus internen und externen Umwelteinflüssen dient dabei als Basis des Handelns. Eine Umfeldanalyse und interne Audits helfen dabei, Handlungsschwerpunkte zu identifizieren und Potenziale erkennbar zu machen.
Ein wesentlicher Teil eines erfolgreichen SGA-Managementsystems ist die Beteiligung der Beschäftigten sowie eine klar definierte Rollen- und Verantwortungsstruktur. Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten erfolgt im Rahmen der Arbeitsschutzausschusssitzung (ASA) und in weiteren moderierten Steuerungs- und Projektgruppen. Führungskräfte und weitere Beauftragte (z. B. Sicherheitsbeauftragte) werden im Hinblick auf ihre Aufgaben regelmäßig geschult und beraten. Gemeinsam werden Prozesse zur Beurteilung von Gefährdungen und zur Reaktion auf Vorfälle erarbeitet und etabliert. Um eine stetige Verbesserung des SGA-Managementsystems zu gewährleisten, wird dieses regelmäßig anhand definierter Kennzahlen bewertet und überprüft. Auf Abweichungen von der Norm kann somit zeitnah reagiert werden.
Was sich hier bei Westfleisch im Arbeitsschutz innerhalb der zurückliegenden beiden Jahre (2020 und 2021) verändert hat, kann man getrost als Quantensprung in der fleischverarbeitenden Industrie bezeichnen.
Stefan Grund, Regionalleiter bei der BGN, in Akzente Nr. 3/2022